Die Veranstaltungsmoderation ist für viele Nachwuchsmoderatoren eine große Herausforderung. Sobald du die Bühne betrittst, spürst du die Energie des Publikums und bekommst ein direktes Feedback. Zweite Chancen gibt es nicht. Deshalb zeigen wir dir in diesem die 7 Fehler, die du als Veranstaltungsmoderator niemals machen solltest.
#1: Dich nicht gut auf die Veranstaltungsmoderation vorbereiten
Gerade bei der Veranstaltungsmoderation muss dein Konzept sitzen. Es kommt immer wieder zu unvorhersehbaren Situationen, die sich ganz einfach nicht planen lassen. Umso wichtiger ist es, jene Abläufe und Inhalte, die du beeinflussen kannst, zu kennen und für dein Konzept zu nutzen. Kurz gesagt: Vorbereitung ist das A & O. Thema und Referenten stehen vor der Veranstaltung bereits fest – deine Chance, durch gute Recherche am Veranstaltungstag voll im Thema zu sein und die richtigen Fragen zu stellen. Sprich dich aber immer mit deinem Auftraggeber ab. Oft bestehen seinerseits bestimmte Vorstellungen, Wünsche und Ergänzungen.
RTL-Moderatorin Saskia Naumann, bekannt aus der Sendung „Guten Morgen Deutschland“, ist auch als Messe-, Event- und Gala-Moderatorin tätig. Aus langjähriger Erfahrung weiß sie: „Spontanität und Schlagfertigkeit führen zu einem guten Interview, aber nur in Kombination mit einer brillanten Recherche. Nur wer gut informiert ist, sich in ein Thema eingelesen hat, weiß auch die richtigen und wichtigen Fragen zu stellen. (…)“ Das ganze Interview mit Saskia Naumann und weitere Tipps zum Thema Veranstaltungsmoderation findest du im eBook „Das MODERATORENWERK. Alles, was TV-, Radio- und Event-Moderatoren wissen müssen.“
#2: Den falschen Dresscode wählen
Stell dir vor, du erscheinst im schicken Kostüm oder im Anzug mit Krawatte, die Veranstaltungsbesucher und dein Interviewpartner sind allerdings im lockeren, modischen Outfit wie Jeans unterwegs. Dadurch würdest du vermutlich einen leicht abgehobenen Eindruck vermitteln und das könnte peinlich werden. Tu dir also selbst einen Gefallen und kläre immer den Dresscode ab. Nur so kannst du dich der Veranstaltung und den Vorgaben deines Auftraggebers entsprechend kleiden und in den gesellschaftlichen Rahmen integrieren.
#3: Komplett frei moderieren
Frei moderieren liegt dir? Und auf Firmenevents oder Familiengeburtstagen übernimmst du gerne mal die Moderatorenrolle? Prima! Trotzdem ist eine professionelle Veranstaltungsmoderation etwas völlig anderes. Komplett frei zu moderieren birgt „Gefahren“. Du solltest immer wenigstens einen groben Faden ausarbeiten. Bereite eine Begrüßung, die An- und Abmoderationen der verschiedenen Programmpunkte sowie die Verabschiedung vor. Bei Events darf eine Anmoderation – anders als bei TV und Radio – gerne auch mal 2 bis 3 Minuten lang sein.
Bei der Vorbereitung ist es nicht zwingend notwendig, alles bis ins kleinste Detail auszuformulieren. Aber dein grobes Konzept muss stehen. Denn bei Gegenfragen oder spontan eingeworfenen Themen könntest du dich andernfalls verzetteln und somit deine Souveränität als Veranstaltungsmoderator verlieren.
Während der Moderation behältst du den Überblick am besten, indem du mit Moderationskarten arbeitest. Diese sollten am besten durchnummeriert sein. Denn stell dir mal vor, du bringst die Karten versehentlich durcheinander oder lässt sie während der Veranstaltung auf der Bühne fallen. Bis du die Karten dann geordnet hast, dauert es ganz schön lange – und das bringt dich womöglich aus dem Konzept.
#4: Die Namen der Referenten falsch aussprechen
Was du bei Veranstaltungsmoderationen auf jeden Fall vermeiden solltest: Den Namen eines Referenten falsch auszusprechen. Dann ist dieser zu Recht verärgert – ein schlechter Start ins Gespräch. Dabei lassen sich unangenehme Situationen wie diese ganz leicht vermeiden. Lies dem Referenten seinen Namen und die Funktion vor der Moderation noch mal laut vor. Denn die wichtigste Regel der Veranstaltungsmoderation: Kenne Namen und Funktion deines Gegenübers. Es wäre peinlich, wenn dein Interviewpartner dich vor versammeltem Publikum korrigieren muss.
Bei Namen, deren Aussprache eine Herausforderung ist, kann es hilfreich sein, auf deiner Moderationskarte eine Ergänzung in Klammern zu notieren: Schreib den Namen einfach noch mal so auf, wie er ausgesprochen wird. Und sprich ihn vor der Moderation ein paar Mal laut aus. Wenn es dann doch mal schiefläuft: „Keep cool“ und lass dich nicht aus der Fassung bringen.
#5: Nicht der Zielgruppe entsprechend moderieren
Jede Veranstaltung hat ihre eigene Zielgruppe und diese solltest du kennen. Es besteht ein Unterschied zwischen einer Moderation vor Kindern oder vor gestandenen Geschäftsmännern. Eigentlich völlig logisch. Das musst du also vor deiner Veranstaltungsmoderation beachten:
- Definiere die Zielgruppe.
- Finde eine zielgruppenkonforme Ansprache bzw. Wortwahl.
- Pass deine Sprechgeschwindigkeit an die Zielgruppe an.
- Überlege dir, mit welcher Körpersprache du diese Zielgruppe einfängst.
Übrigens: Bedenke bei deiner Körpersprache, dass deine Bewegungen größer sein müssen als im Fernsehen, damit du auch dein Publikum in den letzten Reihen erreichst.
#6: Versuchen lustig zu sein (wenn du nicht lustig bist)
Humor kann super sein, „das Eis brechen“, die Stimmung lockern. Aber nur dann, wenn er funktioniert bzw. in die jeweilige Situation passt. Unpassender oder unverstandener Humor kommt hingegen überhaupt nicht gut an.
Vor allem auf der Bühne ist guter Humor gar nicht so einfach. Das hängt immer auch mit der Zielgruppe zusammen. Daher folgende Empfehlung: Wenn du dir unsicher bist, ob ein Witz ankommt oder nicht, dann verzichte im Zweifel lieber auf den Witz.
Eine kleine Prise Humor solltest du aber bei jeder Veranstaltungsmoderation dabeihaben. Spontane Patzer darfst du gerne mit Humor nehmen und auch mal über dich selbst lachen, statt im Boden zu versinken. Denn selbst eine perfekt geplante Moderation läuft nicht immer nahtlos. Mit dieser Einstellung gehst du lockerer auf die Bühne, bleibst offen für Unvorhergesehenes und senkst dein Lampenfieber ein wenig.
#7: Dinge tun, die nicht abgesprochen waren
Wer sich selbst Steine in den Weg legen will, der macht einfach Dinge, die vorher überhaupt nicht besprochen waren.
Diese Vorgehensweise ist nicht nur unprofessionell, sondern führt auch zu unberechenbaren Situationen und verärgert deinen Auftraggeber. Lass dir deshalb für alles, was du auf der Bühne tust, das Okay geben. So bist du auf der sicheren Seite.
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