Lena Reuter ist die Moderatorin für Wirtschaft und Digitalisierung. Seit Dezember 2018 ist sie auch Mitglied im MODERATORENWERK-VIP-Programm. In unserem Interview verrät sie uns, wie sie zur Moderation gekommen ist, was sie bereits moderiert hat und wo ihre ganz spezielle Stärke liegt.
Du hast schon mit einigen berühmten Persönlichkeiten auf der Bühne gestanden, u. a. Roman Herzog, Christian Lindner, Nazan Eckes. Was ist im Umgang mit Berühmtheiten besonders wichtig?
Eine gute Vorbereitung ist auf jeden Fall wichtig. Man sollte sich vorher umfassend mit der Person beschäftigen. So bekommt man schon einen guten Eindruck von der Person. Es ist ein großer Vorteil, dass man bei der Recherche im Vorfeld viele verfügbare Informationen zusammentragen kann. So kann man sich gut vorbereiten und weiß, wie die Persönlichkeiten vom Typ her ticken.
Was glaubst du, was ein erfahrener Moderator im Gegensatz zu einem Moderationseinsteiger im Umgang mit Promis anders machen kann?
Als erfahrener Moderator kann man auf spontane Aktionen reagieren. Gerade berühmte Persönlichkeiten sind es gewohnt vor Publikum, vor der Kamera oder dem Mikrophon zu sprechen. Sie haben einen großen Erfahrungsschatz, was Situationen auch manchmal unberechenbar macht. Ein erfahrener Moderator kann dann mit spontanen Situationen besser umgehen.
Du bist schon einige Jahre im Geschäft und hast einige Referenzen gesammelt. Wie kamst du zum Moderieren?
Es hat sich spontan ergeben. Ich habe damals an einem Casting teilgenommen, bei dem zwei Moderatoren für eine Wirtschaftskonferenz gesucht wurden. Es hörte sich spannend an. Mein Vorteil war, dass ich noch keine Erfahrung hatte und somit ohne Erwartungen reingegangen bin. Ich konnte einfach ich selbst sein und damit überzeugen, weil ich mich selber nicht unter Druck gesetzt habe. Gemeinsam mit einem Moderator wurde ich dann ausgewählt und wir wurden fünf Monate in den verschiedensten Bereichen gecoacht, die für das Moderationsgeschäft wichtig sind: von Bühnenpräsenz über Stimme zum Schreiben von Moderationen. Das war der Grundstein und es kam eins zum anderen. Im Publikum saß jemand, dem meine Moderation gut gefiel. Er fragte mich, ob ich seine Veranstaltung moderieren würde. So wurde aus der einen Moderation mein Nebenjob im Studium. Nach dem Studium habe ich noch den Master drangehangen und mich dazu entschieden, mein Hobby bzw. meinen Nebenjob zum Beruf zu machen. Vor 1 1/2 habe ich mich selbstständig gemacht.
Deine Spezialgebiete sind Wirtschaft und Digitalisierung. Wieso hast du dich für diese klare Positionierung entschieden?
Digitalisierung ist auch das große Thema momentan. Für manche ist das Thema kein Neuland mehr, weil sie schon vor einigen Jahren auf den digitalen Zug aufgesprungen sind. Für einige Unternehmen, gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen, hakt es noch an einigen Stellen. Ich habe gemerkt, dass viele Unternehmen in diesem Bereich offen sind und viele Veranstaltungen organisiert werden. Dadurch, dass ich ein Digital Native bin und mit digitalen Möglichkeiten und Technologien aufgewachsen bin, habe ich zu diesem Thema einen anderen Bezug. Digitalisierung war auch ein Schwerpunkt in meinem Studium, sodass ich die Kompetenzen mitbringe.
Würdest du einem Nachwuchsmoderator, der noch ganz am Anfang seiner Karriere steht und bisher kaum oder wenige Buchungen hat, empfehlen sich zu spezialisieren?
Am Anfang ist es meiner Meinung nach noch kein Vorteil, sich zu spezialisieren, weil man erst mal viel Erfahrung sammeln muss und schauen muss, in welchem Bereich man gut ist und sich wohlfühlt. Deswegen würde ich jemandem, der komplett neu einsteigen möchte, empfehlen erst mal verschiedene Formate zu unterschiedlichen Themen zu moderieren. In jedem Falle muss man sich gut vorbereiten. Dann merkt man in welchem Bereich man sich am wohlsten fühlt und die eigenen Stärken und Kompetenzen liegen.
Wieso sollten Veranstaltungsmoderatoren dich buchen?
Als „digital native“ habe ich einen direkten Zugang zu Digitalisierungsthemen. Ich habe schon viele Veranstaltungen in diesem Bereich moderiert und kann hier auf einen großen Erfahrungsschatz zugreifen. Dies in Kombination mit meinem Bachelor in „Communication & Media Management“, dem Master in „Corporate Management“ und meinen regelmäßigen Weiterbildungen bildet ein fundiertes Gesamtpaket. Natürlich moderiere ich auch in anderen Themenfeldern. Die Auftraggeber und Referenten erkennen, dass ich viel Wert auf eine gewissenhafte Vorbereitung lege. Es gelingt mir, eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen, bei der sich jeder Referent trotz Lampenfieber auf der Bühne wohl fühlt. Empathie ist sehr wichtig für die Stimmung auf der Bühne.